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Willkommen bei den Prozessen in BPMN 2.02.) ProzesseIn BPMN wird unter einem Prozess ein Ablauf von Aktivitäten innerhalb einer Organisation verstanden. Werden Prozesse mit Hilfe von Web Services automatisiert, so spricht man auch von „Orchestrierung“. Sie beschreibt, in welcher Reihenfolge die verschiedenen Web Services aufgerufen werden, wenn ein Prozess ausgeführt wird. Die BPMN-Spezifikation verwendet die Begriffe „Prozess“ und „Orchestrierung“ weitgehend synonym. Mit der Version 2.0 der BPMN wird angestrebt, Prozesse so detailliert und präzise beschreiben zu können, dass die Process Engine eines Workflow- oder Business Process Management-Systems (BPMS) diese Beschreibung direkt ausführen kann. Für die hierzu erforderlichen Angaben stehen eine Vielzahl von detaillierten Konstrukten und Attributen zur Verfügung. Außerdem wurde die genaue Bedeutung der modellierbaren Sachverhalte für die Ausführung, die sogenannte Ausführungssemantik (Execution Semantics) definiert. Wird ein Prozess so detailliert modelliert und attributiert, dass eine Ausführung durch eine Process Engine möglich ist, so handelt es sich um einen ausführbaren Prozess. Fehlen derartige Details, so ist der betreffende Prozess nicht ausführbar. Genau genommen ist die vorhandene oder nicht vorhandene Ausführbarkeit eine Eigenschaft des erstellten Prozessmodells und nicht des modellierten Prozesses. Im Spezifikationsentwurf wird aber vereinfachend von ausführbaren bzw. nicht ausführbaren Prozessen gesprochen. 2.1. Ausführbare Prozesse Ein Beispiel für einen einfachen ausführbaren Prozess in einem Prozessdiagramm wird in Abbildung 1 gezeigt. Diese Darstellung entspricht sowohl den inhaltlich weitgehend übereinstimmenden BPMN-Versionen 1.1 und 1.2, als auch der Version 2.0. Die grundlegenden Objekte für die Modellierung eines Prozesses haben sich mit der neuen Version nicht geändert, es sind lediglich einige - hier nicht verwendete - Elemente hinzugekommen. Abb. 1: Prozess zur Erstellung einer Sammelbestellung - dargestellt ist der ausführbare Prozess, d.h. die Sicht auf den Workflow des Sammelbestellprozesses Auslöser des Prozesses ist ein Bedarf, der durch die Erstellung einer BANF (Bedarfsanforderung) dokumentiert wird. Diese wird zur Freigabe per Email an den Linienvorgesetzten weitergeleitet (Nachrichten-Endereignis). Nach der Freigabe, angestoßen durch die einlangende BANF (Nachrichten-Startereignis) erfolgt eine weitere Weiterleitung zur Sammlung der BANFen für die Sammelbestellung an den Einkäufer (Nachrichten-Endereignis). Mit der Ablage der BANFen, angestoßen durch die einlangende freigegebene BANF (Nachrichten-Startereignis) endet der Prozess mit einem definierten Zustand (Endereignis "Freigegebene BANF abgelegt"). Am ersten Werktag des Monates (Zeit-Startereignis) erfolgt nun die Bündelung der BANFen und eine Prüfung der Lieferfähigkeit der möglichen Lieferanten. Hierbei handelt es sich um eine Mehrfachaktivität (Multi-Instance Activity), die für jedes Objekt einer Liste oder einer Menge ausgeführt wird (gekennzeichnet als Parallelaktivität durch die 3 parallelen Linien im Aktivitätssymbol). Im vorliegenden Fall arbeitet das Unternehmen mit einer Reihe von Lieferanten zusammen. Von diesen wird nun jeder einzelne nach seiner Lieferfähigkeit gefragt. Die betreffende Aktivität muss also so oft ausgeführt werden, wie es kooperierende Lieferanten gibt. Die einzelnen Anfragen werden dabei parallel durchgeführt. Wenn alle Lieferanten befragt wurden, liegt der zu beauftragende Lieferant aufgrund der erhaltenen Antworten automatisch fest. Daher wurde darauf verzichtet, eine Trennung in eine eigene (Mehrfach-)Aktivität für die Anfrage und eine zweite (einfache) Aktivität für die anschließende Auswahl vorzunehmen. Der weitere Fluss des Prozesses folgt dem oben beschriebenen Schema. 2.2. Private Prozesse Diese vereinfachte Sicht auf Prozesse entsteht oft als Basis der Prozessdokumentation bei der Prozessanalyse. Sie stellt in der Grafik nur die interne logische Abfolge der Aktivitäten und die auslösenden, weiterführenden und abschließenden Ereignisse dar. Abb. 2: Prozess zur Erstellung einer Sammelbestellung - dargestellt ist der private Prozess, d.h. die interne Sicht des Unternehmens auf den Sammelbestellprozess Auslöser des Prozesses ist ein Bedarf, der durch die Erstellung einer BANF (Bedarfsanforderung) dokumentiert wird. Diese wird zur Freigabe per Email weitergeleitet (Nachrichten-Zwischenereignis, d.h die folgenden Schritte der Freigabe werden unmittelbar durch das Einlangen der BANF ausgelöst). Nach der Freigabe erfolgt eine weitere Weiterleitung zur Sammlung der BANFen für die Sammelbestellung (ebenfalls ein Nachrichten-Zwischenereignis, da nach Eintreffen der freigegebenen BANF unmittelbar die Ablage erfolgt). Am ersten Werktag des Monates (Zeit-Startereignis) erfolgt nun die Bündelung der BANFen und eine Prüfung der Lieferfähigkeit der möglichen Lieferanten. Hierbei handelt es sich wieder um eine parallele Mehrfachaktivität (Multi-Instance Activity), die für jedes Objekt einer Liste oder einer Menge ausgeführt wird (gekennzeichnet als Parallelaktivität durch die 3 parallelen Linien im Aktivitätssymbol). Wenn alle Lieferanten befragt wurden, liegt der zu beauftragende Lieferant aufgrund der erhaltenen Antworten automatisch fest. Daher wurde darauf verzichtet, eine Trennung in eine eigene (Mehrfach-)Aktivität für die Anfrage und eine zweite (einfache) Aktivität für die anschließende Auswahl vorzunehmen. Der Prozess in Abbildung 2 stellt die interne Sicht des Unternehmens auf seinen eigenen Prozess dar. Die BPMN bezeichnet eine solche Darstellung mit allen Interna auch als „privaten Prozess“. Im Gegensatz dazu enthält die Darstellung eines öffentlichen Prozesses nur diejenigen Aktivitäten und Ereignisse, die für den Nachrichtenaustausch mit Partnern benötigt werden. Die Teile des Prozesses, die für die Partner nicht relevant sind, bzw. vor diesen bewusst verborgen werden sollen, werden weggelassen. 2.3. Öffentliche Prozesse Der öffentliche Prozess soll die vereinfachte Außensicht auf den Prozess darstellen. Er braucht daher nur jene Ereignisse und Aktivitäten zu enthalten, die für den Nachrichtenaustausch mit den Partnern erforderlich sind. Alle Aktivitäten ohne Nachrichtenfluss können daher weggelassen werden. So können für den öffentlichen Prozess etwa die rein internen Aktivitäten „BANF erstellen“,„Banf freigeben“, "Freigegebene BANF weiterleiten", etc. entfernt werden. Hierbei wird dann aber auch das Gateway der Freigabeentscheidung nicht mehr benötigt. Bei Ereignissen ist zu berücksichtigen, ob sie für Partner von Bedeutung für das Verständnis des gesamten Vorganges bzw. der Steuerung der Interaktion mit ihm sind. Abbildung 3 zeigt ein Prozessdiagramm mit dem resultierenden öffentlichen Prozess der Sammelbestellabwicklung. Abb. 3: Prozess zur Erstellung einer Sammelbestellung - dargestellt ist der öffentliche Prozess, d.h. die externe Sicht der Partner des Unternehmens auf den Sammelbestellprozess 2.4. Auswahl des Prozesstyps Aus den vorhergehenden Ausführungen folgt, dass das wesentliche Auswahlkriterium für den Typ der Prozessdarstellung der jeweilige Einsatzzweck der Darstellung ist:
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Zuletzt aktualisiert am 01.01.2025 |