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Willkommen bei den Prozessen in BPMN 2.04. ChoreografienDie Darstellung von Prozessen und Kollaborationen war auch in den vorangehenden BPMN-Versionen möglich, sie wurden in BPMN 2.0 lediglich um einige Konstrukte erweitert. Die explizite Modellierung von Choreographien in Choreographie-Diagrammen ist hingegen neu. Bei einer Choreographie handelt es sich um den Ablauf von Nachrichtenaustauschen zwischen unterschiedlichen Partnern, typischerweise im Rahmen von Business-to-Business-Szenarien. Eine Choreographie ist damit eine andere Sicht auf eine Kollaboration, bei der die Reihenfolge der Nachrichtenaustausche unabhängig von den Prozessen der einzelnen Partner dargestellt wird. Zwar kann man einer Black Box-Darstellung wie in den Abbildungen 5 und 6 entnehmen, welche Nachrichten zwischen welchen Partnern ausgetauscht werden, doch lassen sich die genaue Reihenfolge, bedingte Nachrichtenflüsse oder Schleifen nicht daraus ersehen. So ist z. B. nicht gezeigt, dass nach dem Eintreffen eines BANF beim Linienvorgesetzten genau eine der folgenden zwei Nachrichten gesendet wird. Ebenso wenig sieht man, dass nach dem Ablehnen der Freigabe einer BANF der gesamte Ablauf bereits beendet ist. Um diese Logik der Ablaufreihenfolge zu zeigen, gibt es zwei Möglichkeiten. Einerseits kann man den öffentlichen Prozess mindestens eines der an jedem Nachrichtenaustausch beteiligten Partner einzeichnen, wie in Abbildung 5. Andererseits kann man ein Choreographie-Diagramm erstellen. Abb. 7: Prozess zur Erstellung einer Sammelbestellung - Choreografie zur Darstellung der Ablauflogik Jede Choreographie-Aktivität wird von einem der beteiligten Partner ausgelöst, indem er die erste Nachricht sendet. Dieser auslösende Partner wird am oberen oder unteren Rand der Choreographie-Aktivität in einem hellen Feld eingetragen. Die Namen des oder der weiteren Beteiligten werden am anderen Rand in einem dunkleren Feld eingetragen. Wer oben und wer unten eingetragen wird, ist dem Modellierer freigestellt. Normalerweise wird man bei mehreren Choreographie-Aktivitäten zwischen denselben Partnern die Anordnung beibehalten. Wenn man zusätzlich noch eine Kollaboration modelliert, ist es naheliegend, die vertikale Anordnung der Pools zugrunde zu legen. Choreographie-Aktivitäten mit mehr als zwei Partnern kommen in diesem Beispiel nicht vor. Hierfür kann man oben bzw. unten mehrere Partnerfelder eintragen. Dabei ist aber immer nur ein Feld hell hinterlegt, da nur einer der Partner den Nachrichtenaustausch durch eine initiale Nachricht in Gang setzt. Die Choreographie-Aktivität „Lieferfähigkeit prüfen“ enthält ein Mehrfachsymbol, d. h. sie wird mehrfach ausgeführt. Da auch der beteiligte Partner mit einem Mehrfachsymbol gekennzeichnet ist, wird der Nachrichtenaustausch mit jedem Lieferanten einzeln durchgeführt. Für die Choreographie-Aktivitäten ist im Choreographie-Diagramm ein Sequenzfluss definiert. Seine Modellierung entspricht im Wesentlichen der Sequenzfluss-Modellierung von gewöhnlichen Prozessen. Allerdings sind gewisse Elemente der Prozessmodellierung im Zusammenhang mit der Choreographie-Modellierung nicht sinnvoll und daher auch nicht zulässig. So gibt es z. B. keine Nachrichten-Ereignisse innerhalb des normalen Sequenzflusses, da der Nachrichtenaustausch per Definition Teil der Choreographie-Aktivitäten ist. Entsprechend folgen auf ein ereignisbasiertes Gateway keine Ereignisse, sondern Choreographie-Aktivitäten. Hierbei wird der Pfad gewählt, dessen Choreographie-Aktivität zuerst durch die jeweilige auslösende Nachricht gestartet wird. Will man wissen, welche Nachrichten in jeder Choreographie-Aktivität ausgetauscht werden, so können diese in Form kleiner Briefsymbole hinzugefügt und mit dem jeweiligen Partnerfeld verbunden werden. Abb. 8: Prozess zur Erstellung einer Sammelbestellung - Choreografie zur Darstellung der Ablauflogik mit Nachrichten 4.1. Verwendung von Choreografien und Kollaborationen Wie man den vorangehenden Ausführungen entnehmen kann, lassen sich die Inhalte von Choreographien prinzipiell auch mit Hilfe von Kollaborationen darstellen. Dennoch gibt es Gründe, Choreographien zu verwenden:
Insbesondere für komplexere Business-to-Business-Szenarien können Choreographie-Diagramme daher interessant sein, z. B. im Kontext elektronischer Marktplätze oder bei der Entwicklung von branchenspezifischen Standards und Vorgaben für die Abwicklung bestimmter Interaktionen zwischen verschiedenen Partnern. Entwirft ein Unternehmen seine internen Prozesse und möchte deren Nachrichtenaustausch mit Partnern darstellen, so wird es in der Regel ein Kollaborationsdiagramm verwenden. |
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Zuletzt aktualisiert am 01.01.2025 |