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Willkommen bei den Prozessen in BPMN 2.03. KollaborationenAuch die Darstellung von Kollaborationen war bereits in den vorangehenden BPMN-Versionen möglich. Eine Kollaboration stellt das Zusammenspiel verschiedener Partner mittels Nachrichtenaustausch dar. Entsprechend enthält ein Kollaborationsdiagramm mehrere Teilnehmer (Participants), dargestellt durch Pools sowie Nachrichtenflüsse (Message Flows) zwischen diesen Pools. Hierbei kann für jeden Partner der Prozess, den er im Rahmen der Kollaboration durchführt, in seinen Pool eingezeichnet werden. In dem oben vorgestellten Prozess zur Erstellung einer Sammelbestellung arbeitet das Unternehmen mit mehreren Lieferanten zusammen. Im Rahmen dieses Zusammenspiels führt jeder Partner seinen eigenen Prozess aus. Dabei werden Nachrichten an Partner versendet, und es werden eintreffende Nachrichten verarbeitet. Der Sammelbestellungsprozess als entsprechende Kollaboration ist in tiefer stehender Abbildung 4 zu sehen. Abb. 4: Prozess zur Erstellung einer Sammelbestellung - dargestellt ist die Kollaboration der einzelnen Teilprozesse Der Pool „Lieferant“ ist mit drei parallelen Strichen als Mehrfachteilnehmer (Multi-Instance Participant) gekennzeichnet. Dadurch wird ausgedrückt, dass der betreffende Nachrichtenaustausch nicht nur mit einem einzelnen Lieferanten erfolgt, sondern mit mehreren. Dabei führt jeder der Lieferanten, mit denen das Unternehmen zusammenarbeitet, den modellierten Prozess aus, und das Unternehmen tauscht mit jedem einzelnen die dargestellten Nachrichten aus. Das Mehrfachsymbol wird gemäß Spezifikation über der Mitte des unteren Poolrandes eingetragen. Mehrfachteilnehmer wurden mit der Version 2.0 neu in die BPMN eingeführt. Der in den oberen Pools enthaltenen Prozesse des Unternehmens sind dieselben wie im Prozessdiagramm in Abbildung 1. Aus Gründen der Übersichtlichkeit wurden die Bezeichnungen der Nachrichtenereignisse weggelassen. Ihre Bedeutung ergibt sich aus den eingezeichneten Nachrichtenflüssen. Die gesamte Kollaboration startet beim Bedarfsträger. Dessen Prozess beginnt mit einem unbestimmten Startereignis (Start Event "Bedarf"). Dieses Ereignis hat keine Ursache innerhalb des Prozesses. Es tritt ein, wenn der Bedarfsträger den Prozess aufruft. Im Gegensatz dazu fangen die Prozesse der anderen Partner mit nachrichtenempfangenden Startereignissen an. Ein solches Ereignis tritt ein, wenn die betreffende Nachricht vom Partner ankommt. In BPMN können Nachrichtenflüsse einerseits aus Aktivitäten, andererseits aus Ereignissen heraus versandt werden. Ebenso können sowohl Aktivitäten als auch Ereignisse als Ziele von Nachrichtenflüssen vorkommen. In der BPMN ist beides möglich. Ein nachrichtenempfangendes Ereignis stellt dar, dass auf das Eintreffen der Nachricht gewartet wird. Das Senden einer Nachricht erfordert hingegen aktives Handeln des Teilnehmers, weshalb man es intuitiv wohl eher mit einer Aktivität als mit einem Ereignis in Verbindung bringen würde. Dennoch kann das bloße Abgehen einer Nachricht ohne sonstige Tätigkeiten als nachrichtensendendes Ereignis modelliert werden. Dies wurde im Prozess der Sammelbestellung verwendet, um z.B. das Versenden der Lieferfähigkeitsanfrage zu modellieren. Die Darstellung wurde hier deshalb gewählt, weil die Verwendung einer eigenen Aktivität „Anfrage Lieferfähigkeit versenden“ weniger kompakt gewesen wäre. Die BPMN sieht zwei spezielle Typen von Tasks (nicht weiter unterteilte elementare Aktivitäten) vor, die ausschließlich dazu dienen, eine Nachricht zu versenden (Typ „Send“) bzw. eine Nachricht zu empfangen (Typ „Receive“). Diese Tasks können anstelle der entsprechenden Nachrichtenereignisse verwendet werden. Andererseits stellt insbesondere das nachrichtenempfangende Ereignis das Warten auf eine Nachricht optisch recht gut dar, weshalb es im vorliegenden Modell ausführlich genutzt wurde. 3.1. Black Box-Pools In einem Kollaborationsdiagramm ist es möglich, in einigen oder allen Pools die Prozesse komplett wegzulassen und nur die Nachrichtenflüsse zwischen den verschiedenen Pools zu betrachten. Die Pools werden somit als „Black Boxes“ dargestellt, und die Nachrichtenflüsse beginnen und enden am Rand des jeweiligen Pools. Abbildung 5 zeigt eine Kombination, bei der Bedarfsträger und Lieferant als Black Box-Pools dargestellt sind, der Linienvorgesetzte und der Einkäufer hingegen als White Box-Pool mit dem oben beschriebenen öffentlichen Prozess. Abb. 5: Prozess zur Erstellung einer Sammelbestellung - dargestellt ist die Kollaboration der einzelnen Teilprozesse mit Black Boxes Wie man leicht erkennen kann, liegt hier ein Hauptaugenmerk auf dem Informationsaustausch der Teilprozesse. Dies kann so weit gehen (speziell im rahmen einer verteilten Prozessentwicklung, dass man von einem vollständigen Black Box-Konstrukt ausgeht, und so nur die notwendigen Informationsflüsse dokumentiert, auf deren Basis die Verantwortlichen der Teilprozesse den Aktivitätenlauf innerhalb dieser Teilprozesse gestalten. Abb. 6: Prozess zur Erstellung einer Sammelbestellung - dargestellt ist der Informationsaustausch der einzelnen Teilprozesse ausschließlich mit Black Boxes |
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Zuletzt aktualisiert am 01.01.2025 |